Provider

 

werden für den Zugang zum Internet benötigt. Auf dem deutschen Markt gibt es Regionale und Bundesweite. Ich beschränke mich auf Provider, die ihre Produkte bundesweit anbieten. Einige Angebote können trotzdem nur regional verfügbar sein. Inzwischen bieten alle Provider nur noch IP- und/oder Funk Anschlüsse ohne klassisches Festnetz. Los geht's:

 

1&1

1&1

Verfügbarkeit: IP, Funk und Webhoster

 

Die 1&1 Internet AG ist ein börsennotierter Internetdienstanbieter und gehört zur United Internet Media AG, die als Holding fungiert. 1&1 Internet ist nach der Telekom der zweitgrößte Provider von Breitband-Anschlüssen basierend auf Kupferkabel also klassisch DSL und VDSL. 1988 startete das Unternehmen unter dem Namen Puretec GmbH und bot Webhosting-Pakete an. Auch heute noch gehört Webhosting als fester Bestandteil zum Produktportfolio. Dieser wird aber inzwischen von der Tochter IONOS SE eigenständig vermarktet.

Die 1&1 DSL-Anschlüsse wurden lange über T-Resale (Telekom) oder Line-Sharing Anschlüsse (Telefónica) bereitgestellt. Vor IP hatte in weniger gut ausgebauten Regionen der Regio-Anschluss mit 5€ Aufpreis Bedeutung. Verfügt 1&1 bei euch über eigene Infrastruktur ist trotzdem die "letzte Meile" von der Telekom nötig. Den Mietpreis dieser Meile legt die Bundesnetzagentur fest. Unterschieden wird dabei zwischen Hauptverteiler-TAL (DSL) und Kabelverzweiger-TAL (VDSL). Hat 1&1 bei euch dagegen keine eigene Technik realisieren sie den VDSL-Anschluss über Bitstream Vorleistung. Heißt: 1&1 kauft den (V)DSL Anschluss komplett von der Telekom und vermarktet ihn unter eigenem Namen 1&1 DSL. Dabei wird der Datenverkehr nur ans Backbone Netz von 1&1 übergeben.

Im mobilen Bereich wird 1&1 Mobile im Telefónica Netz realisiert. Bis spätestens Oktober 2024 endet die Partnerschaft und Vodafone übernimmt im National Roaming 4G/5G. Für September 2023 kündigte 1&1 an, sein eigenes 5G Netz bundesweit zu starten.

 

Alice

Alice / O2

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt, heute o2 DSL

 

Alice DSL (kurz: Alice) war der Vertriebsname für HanseNet DSL-Anschlüsse. HanseNet stieg schnell zum großen Player auf dem deutschen Telekommunikations- und Internetmarkt auf. Alice schloss seine DSL-Anschlüsse über eigene Infrastruktur oder die Partner QSC und Telefónica an. Ab Februar 2007 wurde Alice DSL einschließlich Alice IPTV bundesweit vertrieben. Wo noch kein eigenes Netz verfügbar war, setzte man auf T-Resale. Am 1. März 2007 übernahm HanseNet die Internetzugangs-Sparte von AOL Deutschland, nachdem der amerikanische Provider sein Deutschlandengagement aufgegeben hatte.

2010 verkauften die Eigner HanseNet an die spanische Telefónica. Zum April 2011 reichten die HanseNet an Telefónica Germany GmbH & Co. OHG weiter, bis die Marke durch Verschmelzung in ihr aufging. Telefónica nutzte Alice als Name noch bis 13. Dezember 2012, seitdem gibt es nur noch o2 DSL. Aktuell hat o2 übrigens kein eigenes TV mehr, Bestandskunden von Alice IPTV wurden auf o2 TV (Streaming in Kooperation mit Zattoo) migriert.

 

Arcor

ARCOR / Vodafone

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt, heute Vodafone DSL, LTE & TV

 

ARCOR war der zweitgrößte Telekommunikationsdienstleister Deutschlands und mit eigenem Festnetz nahezu unabhängig von der Telekom. Dementsprechend groß war die Produktpipeline des Eschborner Konzerns. Neben eigenen Schmal- und Breitbandangeboten konnte ein Telefonanschluss auf Standard- oder ISDN-Basis oft direkt bei ARCOR oder alternativ als Telekom-Resale gebucht werden. Außerdem gehörten Funklösungen (Handyverträge mit Festnetzrufnummer) zum festen Bestandteil.

VodafoneDiese Zeiten änderten sich mit Komplettübernahme durch die britische Vodafone Group im Mai 2008. Diese hatte zuvor 2001 schon den Funker Mannesmann, genannt D2, geschluckt. CallYa als Überbleibsel kennt heute eigentlich jeder. Seitdem mühte sich Vodafone gänzlich alle Kunden auf einen IP- oder gleich  LTE-Anschluss umzustellen. Als sie dann noch Kabel Deutschland und Unitymedia übernahmen, war Festnetz in dem Sinne sofort im Vertrieb bedeutungslos. Da wo möglich, wurden Kunden auf einen Kabelinternetanschluss migriert. Das eigne ARCOR Digital-TV konnten Bestandskunden noch bis zum Vertragsende nutzen. Danach erfolgte auf Wunsch ein Upgrade auf Vodafone TV oder Kunden konnten sich für ein Paket ohne TV entscheiden. Aber auch Vodafone TV als IPTV wurde zugunsten GigaTV eingestellt. Heute gibt es Fernsehen nur noch als Cable oder Net (Streaming) Variante.

ARCOR existierte lange noch als arcor.de-Portal für den E-Mail Service, News & Co. - bis es komplett in Vodafone live aufging.

 

congster

congster / congstar

Verfügbarkeit: IP und Funk

 

congster war ein junger Internetserviceprovider, der 2004 als Tochter von T-Online gegründet wurde. Die Spezialisierung lag bei Discount-Surftarifen. VoIP- und klassische DSL-Anschlüsse auf Telekom Resale-Basis standen unter eigenem Namen zur Verfügung. Congster nutzte ausschließlich das Telekom-Netz als Backbone.

CongstarDa die Telekom im Breitband- und Festnetzmarkt zunehmend Konkurrenzdruck hat(te), entschloss sie sich, congster in congstar umzubenennen. Seit 17. Juli 2007 am Start bietet congstar heute Breitbandanschlüsse auf IP-Basis und als Homespot Lösung. Post- sowie Prepaid Funkangebote für Smartphone sind ebenso im Angebot. Besonders bei den Tarifen waren sie meiner Meinung lange konkurrenzlos. So dass ich nach über 12 Jahren von Vodafone wechselte. Zum April 2019 übernahm die Telekom congstar dann komplett. Seitdem ist congstar nur noch ein Name, kein eigenes Unternehmen mehr. Und ich? Ich war lange congstar treu und wechselte erst im September 2022 zu o2. Die hatten mit dem Grow bei mir für Begeisterung gesorgt...

 

freenet

freenet

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt, heute ein Portal

 

Die freenet AG ist ein börsennotiertes deutsches Teekommunikationsunternehmen und entstand am 2. März 2007 durch die Fusion der mobilcom AG und freenet.de AG. Seit dem 5. März 2007 ist die freenet AG an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Das Unternehmen mit Sitz in Büdelsdorf hatte sich mit freenet auf den Vertrieb von Resale-DSL-Anschlüssen spezialisiert; bot aber auch Internetzugang über Schmalband. Außerdem gab es eine Reihe von Angeboten im Bereich der Sprachtelefonie. Neben Call by Call, Preselection und Internettelefonie vermarktete freenet Funkverträge für die seinerzeit vier großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 unter eigenem Vertriebsnamen mobilcom.

Seit Fusion von mobilcom und debitel im April 2009 zur mobilcom-debitel teilte freenet das gleiche Schicksal wie ARCOR: Es ist lediglich ein Internet-Portal. DSL-Aktivitäten, sprich Kunden, wurden an 1&1 verkauft. Die dazugehörige börsennotierte freenet AG ist nach eigenen Angaben das größte netzunabhängige Telekommunikationsunternehmen Deutschlands.

 

meome

meome

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt

 

meome bot Call by Call Internet-Zugangstarife und DSL-Zugangstarife für T-DSL Anschlüsse an. Heute ist das Unternehmen nicht mehr aktiv.

 

Strato

Strato

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt, heute (wieder) ein Webhoster

 

Strato vereint Marke und Aktiengesellschaft zugleich. Die AG  war eine hundertprozentige Tochter der börsennotierten freenet AG ohne eigene Börsennotierung. Seit 1997 am Markt präsent, lag der Focus bei Webhosting- & Server-Produkten. So hatte es Strato nach United Internet (1&1, Schlund + Partner) zur Nummer Zwei im europäischen Webhosting-Markt geschafft. Um ebenso im Breitbandgeschäft mitzumischen, bot Strato Line-Sharing basierende Anschlüsse mit gebündeltem Telekom-Festnetzanschluss und auch entbündelt als Komplett-Anschluss an. Das änderte sich 2007, als freenet alle Strato Produkte übernahm.

freenet machte daraufhin im November 2009 Kasse und verkaufte das Webhosting-Geschäft an die Telekom sowie alle DSL-Anschlüsse an 1&1. Heute ist Strato wieder ein Webhoster, aber im Gegensatz zu 1997 nicht mehr eigenständig. Sie gehören zu United Internet.

 

TelekomTelekom (T-Mobile / T-Online)

Verfügbarkeit: IP und Funk

 

Die Deutsche Telekom ist Europas größtes Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Bonn. Bevor sie seit April 2010 einzig unter dem Namen Telekom auftritt, gab es eine Reihe von Marken:

T-Com- T-Com (ab 4. Juni 2007 T-Home, News) bezeichnete die Marke für Festnetzlösungen. Darüber wurden Telefon-, Schmalband- & Breitband-, VoIP-, Entertain- (IPTV) und Satelliten-Anschlüsse vertrieben.

T-Mobile- T-Mobile trat als Marke und Funkanbieter in Erscheinung. Im Juli 1992 als DeTeMobil Deutsche Telekom Funk GmbH gestartet, wurde D1 schnell ein Begriff für Funk. Es wurden Handy- und Smartphone-Tarife im Post- und Prepaid Bereich verkauft. Aber auch Tarife für das mobile Surfen und als Breitbandersatz. Xtra stand dabei wie CallYa bei Vodafone für Prepaid. Für mich unverständlich, wie die Xtra als Namen vom Markt nehmen konnten? International wird T-Mobile als Name noch benutzt.

T-Online- T-Online war Marke und größter europäischer Internetserviceprovider. Er entstand im September 1995 aus der ausgegliederten Telekom-Tochter "Online Pro Dienste GmbH & Co. KG". Zum Januar 2000 wurde die Gesellschaftsform in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ab 17. April 2000 war die "T-Online International AG" börsennotiert. Auf der Aktionärsversammlung der Deutsche Telekom AG beschlossen die Aktionäre am 29. April 2005 die Wiedereingliederung von T-Online in den Konzern. Aufgrund erbittertem Widerstands zahlreicher Kleinaktionäre vollzog sich die Verschmelzung erst am 6. Juni 2006 endgültig. Mit Neuausrichtung des Konzerns sollte eigentlich der Name T-Online vom Markt gehen und durch T-Home ersetzt werden (News).

Bis zur Verschmelzung vertrieb T-Online Schmal- und Breitbandanschlüsse auf Resale-Basis unter eigenen Namen sowie diverse Webhosting und Server-Produkte. Ein weiteres Geschäftsfeld war und ist die Content- und Produkt-Vermarktung auf t-online.de (lt. Nielsen NetRatings eines der reichweitenstärksten Webauftritte im deutschsprachigen Raum). Heute ist T-Online ein Portalangebot der Ströer Digital Group. Denn die Telekom verkaufte die Webseite.

 

Tele2

Tele2

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt

 

Der schwedische Telekommunikationsanbieter Tele2 wurde 1993 gegründet und hat nach eigenen Angaben 30 Millionen Kunden in 22 Ländern. Den meisten Deutschen ist Tele2 wohl als Call by Call und Preselect-Anbieter ein Begriff. Seit Liberalisierung war das Unternehmen auch in Deutschland aktiv. Lange bot Tele2 das übliche Produktportfolio: Neben Internet mit Call by Call (Schmalband) gab es DSL- & VoIP-Anschlüsse auf Resale-Basis unter eigenem Namen. Später gab es Tele2 DSL auch auf IP-Basis entbündelt. Zudem wurde das Angebot um Satelliten- und Funk-Breitbandtarife ergänzt.

Eine 2006 geschlossene Kooperation mit QSC zum Aufbau eigener DSL-Konzentrationsnetz-Infrastruktur ist Ende 2010 geplatzt. Tele2 hat angeblich 66,2 Mio. Euro an QSC als Entschädigung gezahlt. Heute ist das Unternehmen in Deutschland nicht mehr aktiv.

 

Versatel

Versatel, heute 1&1 Versatel

Verfügbarkeit: vertriebseingestellt für Privatkunden

 

Versatel Deutschland ist als Tochter der niederländischen Versatel Telecom International N.V. entstanden. In 2005 übernahm Tele2 alle Anteile an der niederländischen Versatel. Daraufhin wurde Versatel Deutschland an die Private Equity Gesellschaft Apax verkauft. Die waren zuvor schon Mehrheitseigener von Tropolys, einem Verbund von 14 örtlichen Telefongesellschaften (sogenannter City-Carrier). Apax verkaufte daraufhin seine Tropolys Anteile an Versatel Deutschland und machte Versatel so zum vierten eigenständigen Festnetzanbieter nach Telekom, Vodafone und o2. Im April 2007 wurde Versatel an die Frankfurter Börse gebracht.

Zum Produktportfolio gehörten der Vertrieb von Festnetz-, DSL- und VoIP-Anschlüssen. Versatel schloss seine Kunden dabei ans eigene Netz an. In ganz Deutschland war außerdem Schmalband-Internet über Call by Call verfügbar. Inzwischen hat sich Versatel vornehmlich auf Geschäftskunden und Glasfaseranschlüsse spezialisiert. Das Privatkunden Geschäft war nebenher noch lange im Bestand, dürfte zwischenzeitlich aber an 1&1 übertragen sein. Seit Mitte 2014 gehört Versatel komplett zu United Internet, die es im Juli 2016 in 1&1 Versatel umbenannten.

 


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