Surfen via Satellit (1|2-Wege-System)
DSL via Telefondose oder Kabel gibt es aus verschiedenen Gründen nicht überall: Zu lange Teilnehmeranschlussleitung (TAL), Vermittlungsstelle sonst wo, veraltetes Kupferkabel, schöne OPAL-Glasfaser oder kein Port frei? Kennt man ja.
Surfen via Satellit kann dagegen jeder nutzen - quasi überall, wo es Satellitenempfang gibt. Das Problem BISHER war: Der Upstream, der fürs Surfen benötigt wurde, lief über einen normalen Telefonkanal (sog. Standard/Universal Rückkanal). Dieser Datentransfer war im 1-Wege-System nicht inklusive und verursachte zusätzliche Kosten, da er wie bei der Schmalband-Nutzung immer aktiv sein musste! Das hatte die Telekom beim Tarif "Surfen via Satellit Flatrate" zwar geändert, kostenintensiv waren die 79,95 € mtl. aber trotzdem. Eine interessante Alternative zum Magenta-Riesen bot SkyDSL. Wahlweise konnte das Netz von E-Plus oder ARCOR für den Upstream genutzt werden.
Inzwischen ist das Problem gelöst. Up- und Downstream laufen im 2-Wege-System direkt über Satellit. Nur die Volumengeisel bleibt. Dank der Drosselkom soll sie ja spätestens 2016 auch wieder im Fest-/All-IP Netz zu neuem Ruhm kommen. Bei "via Satellit" ist sie oft fester Vertragsbestandteil, nur in der Nacht kannste ohne Anrechnung auf das Inklusivvolumen surfen (sofern Tarifbestandteil).
Heute, im Juli 2014, wird eigentlich nur noch die zweite "Surfen via Satellit" Generation vermarktet, zuder ich jetzt komme. Genauer zu Privatkunden-Tarifen. Die Provider bieten für Geschäftskunden andere SAT-Tariflösungen an, um die es hier nicht gehen soll.
2-Wege-System
Erst durch die zwei Wege Senden-und-Empfangen ist Surfen via Satellit meiner Meinung eine Alternative zu irdischem DSL. Da die Signale aber 2mal die Entfernung Erde-Satellit überwinden müssen, entsteht zwangsweise eine große Latenz ("Pingzeit"). Eine Vergleichbarkeit mit terrestrischem Breitband aus der Dose ist nicht gegeben. Denn diese Einschränkung ist besonders für Online-Gamer von Nachteil. Dennoch: Wer absehbar kein Zugang zum Giganetz der Zukunft haben wird, hat mit Surfen via Satellit eine Breitbandalternative.
Die Details im Überblick:
-> Verfügbarkeit:
Es ist unabhängig von Telefonleitungen oder Funk überall verfügbar, wo freie Sicht auf die Satelliten ASTRA 23,5° Ost oder Eurobird 33,0° Ost gegeben ist.
-> Betreiber, Dienstname:
SES Astra auf 23,5° Ost, SES Broadband (vormals ASTRA2Connect) und eutelsat auf Eurobird 3 33,0° Ost, Tooway
-> Flats: Das "Surfen via Satellit" Angebot ist seit 2009 dünn geworden. Anbieter haben fusioniert, Tarife aus dem Portfolio gestrichen oder wie Telekom, DSL-O-Sat oder Ennet-Communication gleich aufgegeben.
-> Optionen:
Die meisten Tarife lassen sich gegen Aufpreis um eine Telefonflat- und TV-Option erweitern. Aber nicht jede Option kann zu jedem Tarif zugebucht werden!
Alle Angaben ohne Gewähr. / Tarifstand:
Juni 2014
1-Wege-System
Das 1-Wege-System bezeichnete die erste "Surfen via Satellit" Generation. Bei ihm war zum SAT-Surfen zusätzlich eine Einwahl über Festnetz oder Funk erforderlich. Über diesen sog. Rückkanal wurde deine Webanfrage durch Eingabe im Webbrowser hoch (up) an den Satelliten gesendet. Danach übertrug der Satellit die Webseite mit bis zu 4 Mbit/s runter (down) auf deinen Rechner zurück. Der Rückkanal verursachte zusätzliche Kosten und musste für Webanfragen an den Satelliten immer aktiv sein.